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Das Niederrhein Filmfestival 2022

 

Beim fünften Niederrhein Filmfestival konnte das interessierte  Publikum in den Wettbewerben Niederlande und Deutschland eine Auswahl an eingereichten Kurzfilmen ansehen und zusätzlich zu den Jurypreisen einen Publikumspreis vergeben. Bei der „Filmfestival Gala“ am Abend wurden dann die besten Filme aus den beiden vorherigen Veranstaltungen gezeigt und die Gewinner mit der „Silbernen Kopfweide“ und einem Geldpreis ausgezeichnet.

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 Mit dem Dank an den Hauptsponsor, der Nispa und weitere Förderer, an die vielen ehrenamtlichen Unterstützer und an ein treues Publikum begann auch Moderator David Zabel aus Kassel seine Begrüßung. „Im Jahr 2017 hatte man schon das Gefühl hier entsteht etwas ganz Besonderes und Vielversprechendes und jetzt feiert der „Verein Filmkultur am Niederrhein“ bereits ein kleines Jubiläum mit dem fünften Mal“, so Zabel.

Die Gala startete mit einem Film, der außerhalb des Wettbewerbs vorgestellt wurde. Wie Stephan Hanf, Leiter des Festivals, vorgab, handelt es sich um „einen Werbefilm des Sponsors Shiny New World“. Das Unternehmen sei spezialisiert auf die Reinigung von Tatorten. Bevor der „Werbefilm“ ablief, verteilten die „Mitarbeiter der Firma“ in Schutzanzügen roten Saft an das Publikum. In der skurrilen Horrorkomödie von Regisseur Jan van Gorkum floss weit mehr als nur viel Blut. Schwerlich wiederzuerkennen verbargen sich unter den Schutzanzügen zwei Teammitglieder des Festivals, so dass der ausgeschenkte Tomatensaft auch nach der Filmaufführung noch mundete.

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Im Wettbewerb der Niederlande erreichte der Film „De Pinpas“ (Die Debitkarte) von Thijs Bouman den ersten Preis. Um die Einkäufe für die Familie zu erledigen, wird dem polnischen Au-pair-Mädchen Karina die Kreditkarte übergeben, man vertraut ihr jedoch nicht genug, um ihr auch die PIN zu überlassen. Die Beziehung zwischen Karina und der Familie wird dadurch nachhaltig gestört, was nicht ohne Folgen bleibt. „Die Jury war beeindruckt von der Erzählstruktur, die den Zuschauer von Anfang an fesselt und die Spannung bis zum Schluss aufrechterhält, unterstützt durch die präzise Regie- und Kameraarbeit.“

 

Als lobende Erwähnung wurde in diesem Wettbewerb „Foster“ von Jordi Wijnalda ausgezeichnet. Der berührende Film handelt von einer rein männlichen Pflegefamilie, zwei Männer und ihre beiden Pflegekinder. Man erlebt den Morgen mit, als eins der Pflegekinder in ein anderes Zuhause gehen muss. Der Film "Zayn" erhielt ebenfalls eine lobende Erwähnung von den Schüler der Gesamtschule am Lauerhaas, wie Teammitglied und didaktischer Leiter der Schule, Sebastian Eumann, vortrug. Sie hatten am Vortag die Niederlanderolle im Scala gesehen.

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Ein Publikumspreis konnte bei dem Wettbewerb der niederländischen Kurzfilme leider nicht vergeben werden, da die Vorführung wegen eines defekten Projektors zirka 30 Minuten vor dem Ende abgebrochen werden musste. „Doch in kürzester Zeit waren fünf Ersatz-Beamer hier im Haus“, berichtete Zabel, „das spricht für den großen Zusammenhalt, der hier im Team herrscht und für die Spontanität und für das Herz, das hier drinsteckt.“ Die nachfolgenden Veranstaltungen konnten daher ohne Probleme durchgeführt werden. Die niederländischen Filmemacher werden entschädigt und die Filme werden, wenn gewünscht, zu einem anderen Zeitpunkt gezeigt.

    Der Film „Eine Sekunde der Welt“ von Anja Struck gewann den Wettbewerb Deutschland. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Siegfried Lenz zeigt der Film, was innerhalb einer Sekunde rund um die Welt passieren kann. „Die Dramaturgie, das Schauspiel, die Stimmung, der Sound und das Licht, festgehalten in kontrastreichem Schwarz-Weiß, eingebettet in die angenehme sonore Stimme des Sprechers Torben Liebrecht sind originell“ urteilte die Jury.

 

Im deutschen Wettbewerb wurde der Film „König“ von Emely Ufken und Alexander Conrads lobend erwähnt. Hier erzählt ein junger Mann in der Reha von seinem Abstieg in die Spielsucht. Der animierte Dokumentarfilm, bei dem die Protagonisten durch Tiere in Menschenkleidung dargestellt werden, bietet einen intimen Einblick in die psychische Krankheit.

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Der Publikumspreis für die deutschen Beiträge musste in diesem Jahr erstmals aufgrund Punktgleichheit gesplittet werden. Die Zuschauer hatten sich für „Cancelled“ von Daniela Opp und „Safety First“ von Samuel Baer entschieden. Die Stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Freßmann, die den Niederlande-Preis übergab, und Kulturdezernent Rainer Benien, der die Siegerin des Deutschland-Wettbewerbs auszeichnete, waren von der Vielfalt der Kurzfilme begeistert. So hatte gleich ein Film den Kulturchef inspiriert, ihn im Rahmen einer weiteren Veranstaltung zu zeigen. Frank Busch, Vorsitzender des Scala Fördervereins, hatte die einmalige Gelegenheit gleich zwei Publikumspreise verleihen zu können. Goldschmied Udo Görtz, der als Ehrengast zugegen war, versprach, umgehend eine zweite Kopfweide zu fertigen.

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Auch in diesem Jahr konnte das Festivalteam herausragende Kurzfilme in dem tollen Ambiente des früheren Kinos Scala präsentieren. Aufgrund der gelungenen Veranstaltung steht einer Fortsetzung des Filmfestivals im nächsten Jahr nichts im Wege.

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- Von Dirk Kleinwegen

Veranstalter

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Filmkultur am Niederrhein e.V. 

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Festival Adresse:

SCALA Kulturspielhaus

Wilhelmstraße 8

46483 Wesel

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E-Mail: niederrhein.filmfestival@mail.de

www.niederrheinfilm.de

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